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Kastenberger angeklagt

Der bekannte Immobilien-Guru Kastenberger soll nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft für einen Schaden im Millionenbereich verantwortlich sein. Geschädigt wurden insbesondere Kapitalanleger, die sich an den JK-Firmen beteiligt und in einen JK-Fonds Geld eingezahlt haben. Dem Vernehmen nach hat Kastenberger das Geflecht aus seinen zahlreichen Firmen genutzt, um hohe Summen zu verschieben, davon mehrere Millionen Euro auf eigene Konten. So soll Kastenberger im Jahr 2009 mehr als 2,5 Millionen Euro abgezweigt haben, um damit Privatschulden zu begleichen. Kastenberger – übrigens von der CSU als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet - war schon einmal wegen Betrugs verurteilt worden. Er hatte Ware bestellt, ohne sie bezahlen zu können.
Die Staatsanwaltschaft hat nun erneut Anklage erhoben. Ihm wird nach Informationen der SZ außer Betrug auch Untreue und Kapitalanlagebetrug vorgeworfen. Er soll mit falschen Angaben den Aktienkurs seiner Firma manipuliert haben. Der 61-jährige Kastenberger sitzt seit 2012 in Untersuchungshaft und ist von seinen Vorstandsposten zurück getreten. Der Schaden bewegt sich im 2-stelligen Millionenbereich. Er und seine Helfer, gegen die ebenfalls ermittelt wird, haben ein Vermögen veruntreut und unter anderem auf Privatkonten Kastenberges umgeleitet. Kontopfändungen – auch in der Schweiz – sollen nun Schuldnern und geprellten Kapitalanlegern helfen, wenigstens einen Teil ihres Kapitals zu retten.

Die meisten Aktionen Kastenbergers muten an wie kleine Schummeleien: Mal wurde eine private Küche teuer über die Firma abgerechnet, mal wurden Kumpane bevorteilt – zu Lasten der Firma. Richtiges Betrugstalent bewies Kastenberger beim Beschönigen der Daten, um seinem jungen Börsen-Unternehmen für 2009 ein positives Betriebsergebnis präsentieren zu können.

Auch Anleger, die in einen JK-Fonds Geld eingezahlt hatten, soll Kastenberger betrogen haben: Seit 2009 soll er mehr als 2,5 Millionen Euro Fondsvermögen abgezweigt haben, um damit eigene Schulden zu begleichen. Schuldner war die eigene Bauträger-Gesellschaft, die durch diesen Trick die Liquidität erhöhen konnte.

Nicht verhandelt wird dagegen der Titelmissbrauch. Sein gekaufter Doktortitel ist für den derzeit in Stadelheim einsitzenden Kastenberger das kleinste Problem. In Summe geht es um Betrug in insgesamt 108 Fällen. Kastenbergers Lebenswerk wird ab Juli diesen Jahres nicht mehr die Initialen des Gründers als Namen tragen, sondern in Isaria Wohnbau AG umbenannt werden.

Für Dr. Klass, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, ist die Anklageerhebung nur zwangsläufiges Zwischenergebnis. Dr. Klass rät Anlegern unbedingt rechtszeitig aktiv zu werden und durch einen fachkundigen Anwalt wirklich alle Möglichkeiten der Vermögenssicherung auszuschöpfen. Klass erinnert an den für seine Mandanten gepfändeten Maserati des Chefs der Akzenta-Anlagevermittlung: „Kapitalsicherung erfordert mindestens ebenso viel Kreativität, wie der Betrüger selbst kreativ war! Wer jetzt nur abwartet, wird der Letzte in der Schlange sein!“

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